Das Vorhaben umfasst die Sanierung und eines Bürogebäudes und dessen Umbau zu Mietwohnungen und Ergänzung mit zwei Neubauten. Die Bestandsimmobilie unterschied sich in Größe, Architektur und Nutzung erheblich von der umgebenen Bebauung. Bei der Straße handelt es sich um eine schmale, ruhige Wohnstraße, geprägt durch kleinteilige Altbebauung. Auffallend war insbesondere die weit zurückgesetzte Lage des Bürogebäudes, ohne Bezug zu den anschließenden Stadthäusern.
Da das Viertel als Ganzes unter Denkmalschutz steht, bestand seitens der Stadt die Forderung, dass in Zusammenhang mit der Umnutzung auch eine Korrektur der städtebaulich unzufriedenstellenden Situation vorgenommen wird.
Der Entwurf sieht daher, neben dem Komplettumbau des Bestands, auch eine Erweiterung um zwei flankierende Bauteile vor. Diese formulieren den Anschluss an die seitlich angrenzenden Altbauten und bilden, zusammen mit dem umgebauten Bestandsgebäude, einen sich zur Straße öffnenden Innenhof.
Durch die neu geschaffene Gebäudefigur entwickelt sich der Straßenraum jetzt bruchfrei, da das zurückgesetzte Hauptgebäude räumlich eingebunden wird.
Markantestes Element des Umbaus der vorh. Gebäude ist die durchlaufende Balkonstruktur vor den Fassaden im Zusammenhang mit der bodentiefen Öffnung aller Fenster. Hierdurch entsteht eine zweite Fassadenebene, die als Zwischenzone zu einer deutlichen Steigerung der räumlichen Intimität der Wohnungen führt.
Die beiden ergänzenden Neubauten dagegen sind geprägt durch umlaufende Gesimsbänder aus eingefärbtem Sichtbeton und gelochten Schiebeelementen vor den großflächigen Verglasungen. Auch hier geht es, neben dem Sonnenschutz, um die Möglichkeit des Rückzugs und der Abgrenzung in einer hoch verdichteten, innerstädtischen Umgebung.
Die Bänder nehmen zudem ein Gestaltungselement der angrenzenden Altbauten auf und leiten es über bis in die Balkonstruktur vor den Bestandsgebäuden, wodurch die räumliche Einbindung des Ensembles im städtebaulichen Kontext verstärkt wird.